Reisebericht eines Wanderers durch das
Fürstentum Hohensolms
„Wer von Steinsberg aus das Fürstentum Hohensolms bereist, wird beeindruckt von weiten,
saftigen grünen Wiesen, vielen wunderschönen Flussauen und dichten Wäldern.
Bevor man sich Richtung Norden wendet, um Etraklin zu erreichen, sollte man sich das
Königreich Kupferkuppe angesehen haben, das Gebiet der hiesigen Hügelzwerge. Eine
gewaltige Steilwand ragt dort in den Himmel und oben auf der Spitze befindet sich der
Eingang in das Unterreich der Zwerge. Eine uneinnehmbare Festung, die noch selten ein
Menschenauge von innen gesehen hat, doch gerüchteweise soll dies nicht der einzige Eingang
in das Unterreich sein. Kupferkuppe selbst wird von König Odrin Hammerfuß regiert, und das
schon seit Ewigkeiten. Schon damals, als Hohensolms noch zu Dracconia gehörte, hat er den
Anschluss seines Königreiches an Dracconia per Handschlag besiegelt. Doch das ist nach
menschlichen Maßstäben schon lange her und wir wenden uns nach Norden.
Doch zurück zu unserem Weg nach Weilburg, dem Hauptumschlagsplatz für Waren aller Art.
Der Handel blüht hier und so ist die Haupteinnahmequelle der Hohensolmser neben der Vieh-
und Ackerwirtschaft der Handel. Auch der Adel schöpft kräftig ab, durch Steuern und Zölle,
die hier üppig fließen. Den Adel an sich kann man im Großen und Ganzen als volksnah
bezeichnen, womit er sich wohltuend von Mitgliedern seines Standes in anderen Ländern
abhebt. Natürlich mag es auch hier Ausnahmen geben, also lässt es auch hier in Hohensolms
niemand an der gebührenden Achtung vor dem Adel fehlen.
Weiter Richtung Norden wird die Umgebung wieder hügeliger und felsiger bis man
schließlich die Baronie Hohensolms betritt und letztendlich die Hauptstadt mit ihrer Burg
sieht. Sinnigerweise heißen diese ebenfalls beide Hohensolms, wodurch es sehr oft zu
Verwechslungen kommt, ob nun das Reich, die Baronie, die Stadt oder die Burg gemeint sind,
wenn von Hohensolms die Rede ist. Nun egal wie es sei, die Gastfreundschaft hier lässt nichts
zu wünschen übrig, erst recht nicht, seitdem Daria von Wolfenstein hier das Sagen
übernommen hat, nachdem sie im Jahre 1194 das Fürstenamt übernommen hat. Hier kann
man es eine Weile aushalten.
Doch soll uns unser Weg nun weiter in Richtung Norden führen, und hier ragen uns an jeder
Ecke die alten Trutzburgen entgegen, die damals in ferner Vergangenheit errichtet wurden, als
Hohensolms noch eine umkämpfte und unruhige Grenzmark war. Unwillkürlich scheint
einem der -im Winter sowieso sehr kalte- Wind eine Spur kälter zu werden, und oft glaubt
man den Nachhall lange vergangener Kämpfe zu hören.
Was mir nach meiner Reise seltsam aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es keine heimischen
Elfenvölker gibt, obwohl die Landschaften eigentlich prädestiniert für deren Belange sind.
Woran mag es wohl liegen? Aber die Wege der Spitzohren sind sowieso unergründlich,
insofern muss nichts Bedeutendes dahinterstecken.
Doch Wanderer, sei gewarnt! Wende keine Magie an, wenn du keine Genehmigung hast, oder
lass dich zumindest nicht erwischen, denn sonst machst du ausgiebige Bekanntschaft mit den
Kerkern des Landes. Der Grund für diese Härte liegt noch nicht all zulange zurück und ist den
Fremden zuzuschreiben, die während eines Festes in der Burg Hohensolms die halbe Burg
durch einen magischem Fehler gen Himmel schickten, und so etwas sieht selbst der
gastfreundlichste Gastgeber nicht gerne und Fürstin Daria griff hart durch und erließ
ebenjenes Gesetz, welches die Magieanwendung im gesamten Reich stark kontrolliert und
reglementiert.
Im Übrigen, falls ihr einen der zahlreichen im Land umherstreifenden Söldnerhaufen trefft,
bleibt ruhig, sie sind zwar etwas derb, stehen aber meistens unter fürstlichem oder gräflichem
Sold und sind dementsprechend harmlos. Auch die neu gegründete souveräne Söldnergilde ist
nicht feindlich gesinnt gegenüber Fremden, nur das Betreten ihrer Söldnerschulen erlauben
sie nur Mitgliedern ihrer Gilde oder Diplomaten und Abgesandten fremder Länder und
Gilden.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Reise, wo immer es auch hingehen mag.“
(Originaltext: Armin von Rebenstock)
(Quelle: Homepage der Mittellande, 31.08.2014)